Katastrophale Methangas-Zunahme
in der Atmosphäre

Offene Fracking-Bohrlöcher sind Haupt-Ursache


Seit Jahren wird vergeblich vor der Zunahme der Methankonzentration in der Atmosphäre gewarnt. Unter dem Gesichtspunkt der Klimagefährdung verdient das Gas Methan (CH4) besondere Aufmerksamkeit, denn seine Klimawirksamkeit ist noch erheblich heftiger als die des viel diskutierten und gefürchteten Kohlenstoffdioxids (CO2).

Methan ist Hauptbestandteil von Erdgas. Erdgas kommt häufig bei der Förderung von Erdöl mit an die Erdoberfläche. Die in der Vergangenheit entdeckten Erdölvorkommen dicht unter der Erdoberfläche sind inzwischen längst erschöpft. Deshalb wird nach immer tiefer gelegenen Vorkommen gebohrt. Häufig wurden und werden dabei auch Erdgaslager angebohrt. Das dabei austretende Erdgas wurde in den Anfangszeiten der Erdölförderung zumeist abgefackelt, denn es ging damals fast ausschließlich um dünn- und dickflüssiges Erdöl in den verschiedensten chemischen Zusammensetzungen.

Mit welcher Bedenkenlosigkeit gegenüber Natur und Umwelt und sogar gegenüber Menschenleben die Ölförderung vonstatten ging und geht, demonstrierten insbesondere die drei Golfkriege, in denen es vornehmlich um den Besitz der weltweit zweitgrößten Ölvorkommen unter irakischem und kuwaitischem Staatsgebiet ging:
  • Im ersten Golfkrieg zwischen IRAK und IRAN vom 22.09.1980 bis 20.08.1988 war der irakische Anspruch auf die erdölreiche iranische Provinz Khuzestan ein wichtiger Grund für die irakische Kriegserklärung. Der erste Golfkrieg endete ohne den erhofften Geländegewinne für den IRAK, jedoch mit etwa 1 Million gefallener Soldaten auf iranischer Seite.
  • Der zweite Golfkrieg begann am 02.08.1990 mit einem erfolgreichen Überfall des IRAK auf das ölreiche Nachbarland KUWAIT. Fünf Monate später befreite eine US-Koalition KUWAIT und besiegte die Irakischen Streitkräfte. Die Irakische Armee steckte vor ihrem Abzug die kuwaitischen Ölquellen in Brand und wurde auf dem Rückzug durch Luftangriffe völlig vernichtet. Der Krieg endete am 28.02.1991 mit der Kapitulation des IRAK.
  • Der dritte Golfkrieg begann am 20.03.2003 mit einem Angriff durch hauptsächlich US- und englische Streitkräfte ("Koalition der Willigen") auf den IRAK und endete am 01.05.2003 nach Eroberung des ganzen Landes. Saddam Hussein hielt sich zunächst verborgen, wurde dann aber entdeckt und am 30.12.2006 nach einem kurzen Prozess gehenkt. Deutschland, Frankreich und Belgien lehnten den Angriff auf den IRAK ab. Bis heute ist der Verdacht nicht widerlegt, dass die von den USA genannten Kriegsgründe (Besitz von Massenvernichtungswaffen, lediglich einen Vorwand darstellten und es tatsächlich darum ging, die Kontrolle über die Erdölvorkommen in Kuwait und im IRAK zu gewinnen, die als die zweitgrößten Erdölvorkommen der Welt gelten.

Zusammenhänge zwischen Erdöl und Erdgas

Gleichzeitig mit dem erbittertem Streben nach einem Monopol in der Versorgung mit flüssigem Treibstoff für militärische und zivile Zwecke gab es auch einen Wettbewerb bei der Versorgung der Industrie und der Haushalte mit brennbarem Gas. Die Anbieter von Erdgas hoben als Vorteil hervor, dass ihr Erdgas - anders als das sogenannte Stadtgas (mit einem hochgitigen Kohlenmonoxid-anteil) - keine tödlichen Vergiftungen mehr verursachte. Warnungen wegen der extremen Klimawirkung hingegen wurden vernachlässigt. Es ging letztlich nahezu ausschließlich um finanzielle Vor- bzw. Nachteile für Anbieter und Verbraucher und für die politischen Lobbyisten, z.B. Gerhard Schröder und Wladimir Putin sowie ihre derzeitigen politischen Gegenspieler in den USA.
Preisvergleich zwischen Erdgas und Erdöl in USA
Da zum Aufsuchen und Nutzen von Erdgasvorkommen eine ähnliche Technik verwendet wird, wie zum Fördern von Erdöl, gibt es preisliche Zusammenhänge zwischen dem Preis für Erdgas und Erdöl. Eine Aufzeichnung des US Department of Energy aus dem Jahr 2015 über den Preis für brent crude oil zeigt im Wesentlichen zwei Phasen:
Ab 1999 gab es in den USA fast zehn Jahre lang einen beschleunigten Preisanstieg von 10 bis auf über 140 Dollar pro barrel. Dann aber - völlig überraschend - zwischen dem 3. Juli und dem 26.Dezember 2008 kam es zu einem dramatischen Preissturz von über 140 auf unter 40 Dollar.
Es scheint müßig, über die Ursachen zu spekulieren. Sicher gibt es auch Zusammenhänge mit der großen Bankenpleite (Stichwort: Lehmann Brothers).
Die Folgen dieser Preisentwicklung sind jedenfalls leicht herzuleiten: In der ersten Phase, der Phase des Preisanstiegs, schien es lohnend, in der Hoffnung auf weiteren Preisanstieg in immer weitere Frackingunternehmen zu investieren.
Ab dem 3. Juli 2008 jedoch mussten Tausende von Frackingunternehmen Konkurs anmelden. Gelder für den Rückbau und das Verschließen der Bohrlöcher hatten sie wegen der nachlässigen Zulassungsverfahren unter der Gesetzgebung zur Zeit von George W. Bush nicht zurücklegen müssen. Und seitdem nimmt das Unheil seinen Lauf. Aus hundert-tausenden unverschlossenen Bohrlöchern entweicht eines der klimafeindlichsten Gase, Methan (CH4) in die Atmosphäre.
Wie eingangs bereits angedeutet: Klima-Wissenschaftler rechnen diesem Gas trotz seiner kürzeren Lebensdauer in der Atmosphäre eine Klimafeindlichkeit von mehr als dem 20-fachen des CO2 zu. Beim Vergleich innerhalb gleich kurzer Wirkungsdauer sei ein Methanmolekül sogar 84 mal so klimaschädlich wie ein CO2 - Molekül.

Was muss geschehen:
Schadenersatzforderungen und Bestrafung der Schuldigen, helfen der Menschheit nicht weiter, denn einen zu befürchteten methangas-induzierten Temperaturanstieg könnte niemand überleben.
Die Menschheit darf deshalb beim Kampf gegen die Klimakatastrophe keinesfalls vergessen, alle von bankrotten Fracking-Unternehmen hinterlassenen Bohr-Löcher so schnell wie möglich zu verstopfen!



Video - sehenswert!:
Fracking-Methan – Todesstoß für das Klima? | Harald Lesch