Wolf von Fabeck - 02.04.2020

Fossilwirtschaft unterwandert den „Weltklimarat“ IPCC

Die folgenden Kapitel anklicken:
  1. Ehrenrettung für die Klimaforscher
  2. Quasi-Informationsmonopol des IPCC
  3. Unzureichende Sicherheitsreserven
  4. Unverantwortliche Sicherheits-Philosophie
  5. CO2-Konzentration - Bedrohliches Alarmsignal wird ausgeblendet
  6. CO2 in der Atmosphäre erhöht die Temperatur an der Erd- und Ozeanoberfläche
  7. IPCC-Statuten führen zur Bagatellisierung der Warnungen
  8. Mester-Karikatur Weltklimarat
  9. Rückholung der Klimagase mit technischen Mitteln
  10. Gerichtlich gegen die IPCC-Bagatellisierung der Klimakatastrophe vorgehen?
  11. Letzte Chance: Rückabwicklung der Keeling-Kurve mit Solar- und Windenergie
  12. Ein makabres Gedankenexperiment

Gerhard Mester: Fossilwirtschaft verharmlost die CO2-Gefahr bei jeder Gelegenheit
Mester-Karikatur Bungee-Springen

1. Ehrenrettung für die Klimaforscher

Den Tausenden Klima-Wissenschaftlern im IPCC, deren Bemühen darauf gerichtet ist, die Welt vor der finalen Klimakatastrophe zu bewahren, den Hansens, den Schellnhubers, Rahmstorfs und vielen mehr gilt meine größte Hochachtung. Gleichzeitig sehe ich die menschliche Tragik, in der sie leben. Sie erinnert mich an das Schicksal der trojanischen Prinzessin Kassandra, die sich dem Gott Apollo verweigert hatte und von diesem zur Strafe mit der Gabe versehen wurde, dass sie die Zukunft vorhersehen konnte, aber mit dem Fluch, dass niemand ihr glauben würde.

2. Quasi-Informationsmonopol des IPCC

Mit Gründung des IPCC im Jahr 1988 durch die Weltorganisation für Meteorologie und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen erlangte der IPCC ein weltweites Quasi-Informationsmonopol in Klimafragen.
Dieses Quasi-Informationsmonopol des IPCC wird, wie sich zunehmend herausstellt, durch die Fossilwirtschaft zur Bagatellisierung der Klimawarnungen missbraucht. So wird der Klimaschutz bei politischen Entscheidungen sträflich vernachlässigt und die Klimakatastrophe nimmt ihren Lauf - auch bei uns in Europa.

Der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) Weltklimarat ist keine private Organisation, sondern er wurde durch die UNO gegründet. Seine Aufgabe ist es, wissenschaftlich abgesicherte Informationen darüber zu sammeln, ob tatsächlich die Gefahr besteht, dass es zu gefährlichen Klimaänderungen kommt. Außerdem soll er ermitteln, welche Ursachen zu dieser Entwicklung führen und Möglichkeiten zur Vermeidung aufzeigen.

Zu diesem Zweck veröffentlicht der IPCC im Abstand von sechs oder sieben Jahren seine offiziellen Einschätzungen, die IPCC-Assessments. Diese werden in der besorgten Öffentlichkeit als wissenschaftlich begründete Informationen über die Ursachen der Klimaänderungen und über Vermeidungsmöglichkeiten angesehen.

Der IPCC hat damit zu Klimafragen ein weltweites Quasi-Informationsmonopol erlangt, zu dem auch die Bundesrepublik als UNO-Mitglied beigetragen hat. Deshalb trägt die Bundesregierung eine Mitverantwortung dafür, dass der IPCC die Klimakatastrophe bagatellisiert.

Im vorliegenden Beitrag soll nun gezeigt werden, dass die IPCC-Vorschläge erstens tatsächlich völlig unzureichend sind. Zweitens soll gezeigt werden, dass es an den IPCC-internen Verfahrensregelungen liegt, wenn dringende Warnungen der Wissenschaftler bagatellisiert oder völlig weggelassen werden und drittens soll darüber nachgedacht werden, ob man in einem nationalen oder internationalen Gericht gegen diese Lähmung des IPCC vorgehen könnte.

3. Unzureichende Sicherheitsreserven

Wenn es um Menschenleben geht, ist es in den Ingenieurwissenschaften üblich, dass mit erheblichen Sicherheitsreserven gearbeitet wird. Bei Aufzugsanlagen z.B. ist europaweit eine Mindestseilsicherheit von 12 vorgeschrieben. Das bedeutet zwölffache Sicherheit für die Tragseile. Ein Seil, das einen Aufzug von 1.000 kg heben soll, darf erst bei zwölffacher Belastung reißen.

Bei der Abwehr der Klimakatastrophe geht es nicht nur um wenige Menschenleben in einem Fahrstuhl sondern um mehr als 7 Milliarden Menschen weltweit. Und welche Sicherheitsreserven sieht der IPCC in diesem Fall vor?

Wenn man die Empfehlungen des IPCC zur Pariser Klimakonferenz in wenige Schlagworte zusammenfasst, wie es die Medien üblicherweise tun, dann lauten diese, man dürfe einen Anstieg der Global-Temperatur über 2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Globaltemperatur nicht zulassen, weil dann möglicherweise irreversible Entwicklungen auftreten könnten, und sicherheitshalber sollte man die Temperaturen lieber auch nicht über 1,5 Grad Celsius ansteigen lassen.
Allerdings unterhalb einer solchen globalen Temperaturerhöhung würden die gefürchteten positiven Rückkopplungen, bzw. das Kippen des Klimas mit großer Wahrscheinlichkeit nicht auftreten, es gäbe sogar noch ein gewisses CO2-Budget, das die Menschheit nutzen könne.

Der klimatechnisch unbedarfte Politiker entnimmt dieser verharmlosenden Aussage zwei verhängnisvolle Fehlinformationen:
1.) Noch lassen sich (angeblich) alle auftretenden bedrohlichen Entwicklungen rückgängig machen
2.) Wenn die Globaltemperaturen nur um 1,5 Grad Celsius bis maximal um 2 Grad gegenüber den vorindustriellen Globaltemperaturen ansteigen, kann (angeblich) der weitere Anstieg der Globaltemperaturen immer noch gestoppt werden.
Eigentlich müssten unsere Politiker doch misstrauisch werden, wenn „Wissenschaftler“ noch eine weitere Temperaturerhöhung bis auf 1,5 Grad oder maximal sogar bis auf 2 Grad gegenüber der vorindustriellen Globaltemperatur zulassen wollen, obwohl die Extremwetter-Ereignisse zunehmen, obwohl eine Hitzewelle im Jahr 2003 in Westeuropa knapp 70.000 Todesopfer forderte, obwohl die Stärke der Orkane und Taifune zunimmt, obwohl die Zahlen und das Ausmaß von unstillbaren Busch- und Waldbränden immer weiter zunehmen und obwohl weltweit die Gletscher abtauen und dann kein Frischwasser mehr liefern können.

4. Unverantwortliche Sicherheits-Philosophie

Der Technische Überwachungsverein (TÜV) würde einen Omnibus sofort aus dem Verkehr ziehen, wenn die Profiltiefe an einem Reifen nicht mehr ausreicht, wenn größere Rostnarben am Fahrgestell auftreten, oder wenn die Bremsbeläge abgenutzt sind.
Der IPCC in seiner gegenwärtigen Verfassung hingegen würde wohl darauf bestehen, dass man sogar dann noch, wenn alle vier Reifen geplatzt sind und keine Bremse mehr funktioniert, "mit geringem Vertrauen" weiterfahren könne.

Bedingt fahrbereit
Karikatur von Gerhard Mester

5. CO2-Konzentration - Bedrohliches Alarmsignal wird ausgeblendet

Die Messergebnisse der Mouna-Loa Messstation in Hawaii zeigen uns, dass schon jetzt, bereits bei einer Temperaturerhöhung von etwas mehr als 1 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre von Jahr zu Jahr ansteigt und dass der Anstieg sich sogar noch beschleunigt.

Bild 1

Keeling-Kurve 2015

Die Gründe für den alarmierenden Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre sind bekannt:
- Auftauen der riesigen Permafrostgebiete Nordkanadas, Alaskas, Ostsibiriens und Grönlands (tiefgefrorene Sümpfe auf etwa 20 bis 25 % der Landflächen der Erde) lässt das bisher im Dauerfrost festgehaltene CO2 (und das noch klimaschädlichere Methangas) entweichen.
- Zunahme der Wald-, Steppen- und Savannenbrände emittiert zusätzliches CO2.
- Erwärmtes Ozeanwasser nimmt kaum noch CO2 aus der Atmosphäre auf und gibt es an manchen Stellen sogar wieder an die Atmosphäre ab.

Auf der Internetseite des Potsdam Instituts für Klimafolgenstudien werden 16 solcher „Kippelemente“ aufgezählt und näher erläutert.

CO2 in der Atmosphäre vermindert die Wärmeabstrahlung in den Weltraum. Wenn der CO2-Gehalt der Atmosphäre zunimmt, steigt die Globaltemperatur.

6. CO2 in der Atmosphäre erhöht die Temperatur an der Erd- und Ozeanoberfläche

Hier eine vereinfachte Darstellung des Vorganges:
Die sichtbaren (kurzwelligen) Sonnenstrahlen werden beim Durchgang durch die Erdatmosphäre und durch die dort vorhandene CO2-Moleküle kaum abgeschwächt. Der Erdboden und die Meeresnoberfläche werden deshalb durch die Sonneneinstrahlung erhitzt. Der erwärmte Erdboden und die Meeresoberfläche strahlen ihre Wärme mit unsichtbaren (langwelligen) Infrarotstrahlen nach oben ab.
Die CO2-Moleküle reagieren zwar nicht auf das von der Sonne kommende sichtbare kurzwellige Licht, aber sie werden durch die von unten kommenden langwelligen Infrarotstrahlen zum Schwingen gebracht. Das heißt, sie werden warm und strahlen nun ihrerseits mit Infrarotstrahlung in alle Richtungen, teilweise nach oben in den Weltraum teilweise aber auch nach unten, zurück zum Erdboden und zur Meeresoberfläche. So können sich Erdboden und Meeresoberfläche nicht mehr richtig abkühlen, werden also wärmer.
Je mehr CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist, desto stärker wird die Erwärmung des Erdbodens und der Meeresoberflächen.

Die höheren Globaltemperaturen ihrerseits steigern, wie eben angedeutet, den CO2-Ausstoß, und schon läuft eine sogenannte positive Rückkopplung an: Höhere Temperaturen führen zu mehr CO2-Ausstoß, höherer CO2-Ausstoß steigert den CO2-Gehalt der Atmosphäre. Dieser erhöht die Globaltemperatur usw. usw. Wir sind also schon mitten in dem gefürchteten Kippvorgang des Welt-Klimas.

Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass das Methan nächst dem CO2 bereits einen weiteren erheblichen Anteil an der globalen Erwärmung liefert.

7. IPCC-Statuten führen zur Bagatellisierung der Warnungen

Folgender Text findet sich auf der deutschsprachigen IPCC-Internetseite:


Wer am IPCC beteiligt ist
Der IPCC ist ein wissenschaftliches Gremium und gleichzeitig ein zwischenstaatlicher Ausschuss. Der Sitz des Rates ist Genf. Ihm gehören an:
- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt, die ehrenamtlich zur Arbeit des IPCC als Autorinnen und Autoren sowie als Gutachterinnen und Gutachter beitragen. Für jeden Bericht werden neue Autorenteams zusammengestellt
- Regierungen von Staaten, die Mitglieder der Vereinten Nationen oder der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sind. Zurzeit sind 195 Länder Mitglied des IPCC.
- Beobachterinnen und Beobachter von mehr als 100 akkreditierten internationalen Organisationen sowie aus der Zivilgesellschaft.
Was der IPCC tut
Der IPCC trägt die Ergebnisse der aktuellen naturwissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Literatur zusammen, die weltweit zu diesen Themen veröffentlicht werden. Er stellt die naturwissenschaftlichen Grundlagen, die Folgen sowie Risiken des Klimawandels dar und zeigt zudem Möglichkeiten auf, wie die Menschheit den Klimawandel mindern und sich an eine globale Erwärmung der Erde anpassen kann. Der IPCC forscht nicht selbst, sondern trägt die Ergebnisse tausender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und bewertet diese aus wissenschaftlicher Sicht. Dazu veröffentlicht er seit 1990 alle sechs bis sieben Jahre Sachstandsberichte, die IPCC Assessment Reports. Detaillierte Verfahrensregeln sollen sicherstellen, dass die Informationen des IPCC verlässlich, ausgewogen und umfassend sind.
Alle Mitgliedsländer des IPCC müssen der entsprechenden Fassung des Berichts zustimmen, bevor dieser veröffentlicht wird.

Der letzte durch mich in roter Schrift hervorgehobene Satz ist entscheidend: Diese Bestimmung gibt IPCC-Mitgliedsländern, die von einer fossil-abhängigen Regierung geführt werden, z.B. Saudi-Arabien, Brasilien oder USA eine Art Vetorecht, jede ernsthafte Warnung vor der Klimakatastrophe zu unterbinden und jede Forderung nach wirksamen Maßnahmen zu unterlassen!

Ergänzung:
Auf der englisch-sprachigen IPCC-WebSite https://archive.ipcc.ch/img/graphics/WP_AR6_en_web.jpg
kann man sinngemäß übereinstimmend lesen: " Governments review the final draft SPM (subsumption for policy-makers) in preparation for its approval"

Bestätigung im Guardian

Dass dieses Vetorecht von den Klimaverharmlosern im IPCC weidlich ausgenutzt wird, wird im Guardian vom 15. Mai 2014 berichtet. Siehe den folgenden Link:

Der Guardian zur Verharmlosung der IPCC assessments im Jahr 2014

Dort wird ausführlich beschrieben, wie die Vertreter der erdöl-abhängigen Länder jede Gelegenheit nutzen, die Formulierungen des IPCC zu verharmlosen, die Gefahr der positiven Rückkopplungen zu leugnen und die angeblich noch nutzbaren CO2-Budgets möglichst groß erscheinen zu lassen.

Engagierte Klimawissenschaftler haben keine Chance, ihre fundierten Warnungen in den „Zusammenfassungen für Entscheidungsträger“ unterzubringen.

Unter den Autoren des geplanten AR6 Syntheseberichts 2022 findet sich kaum ein Deutscher
Aber weltweit wurden knapp 3000 Personen von den Regierungen und Beobachterorganisationen (also keine Klimawissenschaftler!) nominiert.

Die freie Meinungsäußerung engagierten Klimaforscher gegenüber der besorgten Öffentlichkeit wurde und wird somit weitgehend unterbunden. Es ist erstaunlich, dass es deshalb noch nicht zum Eklat gekommen ist.

Hier liegt möglicherweise sogar ein Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung vor! Artikel 5 Absatz 3, Satz 1 Grundgesetz besagt: Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.

8. Bild 2 Karikatur von Gerhard Mester

Mester Weltklimarat

Fazit: Die Vorschläge des IPCC bleiben meilenweit hinter dem zurück, was eigentlich notwendig wäre, nämlich: Sofortige Beendigung weiterer anthropogener CO2- und Methan-Emissionen, Rückholung der Klimagase aus der Erd-Atmosphäre so viel und so schnell wie möglich!

9. Rückholung der Klimagase mit technischen Mitteln

Häufig begegnet man dem Missverständnis, es würde genügen, die natürliche Photosynthese der Pflanzenwelt an Land und in den Ozeanen nur wieder zu aktivieren, damit sie das überschüssige CO2 wieder aus der Atmosphäre und den Ozeanen zurückholen könnte. Diese Vorstellung übersieht die irrsinnigen Mengen an fossilem Material, die in den letzten 200 Jahren systematisch aus der Erdhülle entnommen und energetisch genutzt - das heißt, in CO2 umgewandelt - in die Atmosphäre gejagt worden sind.
Der rapide Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre ist ja gerade der Beweis dafür, dass die Pflanzenwelt es eben NICHT geschafft hat, den CO2Gehalt der Atmosphäre auf dem ursprünglichen Stand zu halten.

Wie soll sie es dann sogar noch schaffen, den Überschuss wieder abzubauen?

Da hilft kein Jammern! Die Menschheit muss jetzt selbst den industriellen Abfall, den sie in der Atmosphäre deponiert hat, wieder herausholen!

Mit der Rückholung alleine ist es noch nicht getan. Damit die Menge der rückgeholten Gase überhaupt untergebracht werden kann, genügt es nicht, sie unter hohem Druck in unterirdischen Kavernen zu komprimieren. Sie würden dann an jeder undichten Stelle wieder ausströmen und dem Klima wieder schaden. Außerdem könnte ein heftigerer Ausbruch von CO2 zu Erstickungen führen, denn CO2 ist geruchlos und die Betroffenen riechen es nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden.
Und ein Ausbruch von Methan könnte zu gefährlichen Explosionen führen, denn Methan ist brennbar.

Eine gelungene Rückholung besteht aus drei Schritten.

  1. Rückholung aus der Atmosphäre
  2. Chemische Umwandlung der rückgeholten Klimagase in klima-unschädliche Kohlenstoffverbindungen höherer Energiedichte
  3. Sichere Lagerung oder wirtschaftliche Verwendung der klima-unschädlich gemachten Kohlenstoffverbindungen.
Ein vielversprechendes Beispiel ist die Erzeugung von Methanol aus dem CO2 der Atmosphäre.
CO2-Recycling zur Herstellung von Methanol
Erzeugung von Methanol aus dem CO2 der Atmosphäre
von Dr. Michael Specht - Endbericht Juli 2000

Auch die Erzeugung von Pflanzenkohle aus abgestorbenen Bäumen oder Gartenabfällen und die weitere Nutzung als unterzupflügender Bodenverbesserer ist ein Verfahren, das in die richtige Richtung weist. Insbesondere hat der Nutzer der Pflanzenkohle einen deutlichen Vorteil davon. Damit wird die Finanzierung erleichtert.

10. Gerichtlich gegen die IPCC-Bagatellisierung der Klimakatastrophe vorgehen?

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund) e.V. sowie elf Einzelkläger haben im September 2018 eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Der Vorwurf lautet, der Gesetzgeber unterließe es, angemessene Gesetze gegen die Verletzung des Grundrechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit sowie weiterer Grundrechte zu erlassen.

Es bleibt zu erwägen, ob der im vorhergehenden Kapitel beschriebene Verstoß gegen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit für Forschung und Lehre in den Veröffentlichungsbestimmungen des IPCC auch noch in den Klagetext der jetzt laufenden Verfassungsbeschwerde aufgenommen werden sollte. Das bewusste Unterdrücken der dringendsten Warnungen in den IPCC-Texten stellt ja nicht nur einen Verstoß gegen das Grundrecht auf Meinungsfreiheit in Forschung und Lehre dar, sondern gefährdet in dieser Kombination massiv auch die Verteidigung des Grundrechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

Im Gegensatz zu den in der Ingenieurwissenschaft üblichen Regelungen, dass die Sicherheitsreserven gegen das Versagen von Bauwerken oder Maschinen umso höher gewählt werden müssen, je höher die Zahl der dadurch gefährdeten Personen ist und je ungewisser die möglichen Gefährdungen sind, arbeiten die Institutionen des IPCC mit einer diametral entgegengesetzten mörderischen Sicherheitsphilosophie: Gefahren, die durch die weitere Nutzung der fossilen Brennstoffe entstehen, können durch die Lobby der fossilen Energiewirtschaft aus den IPCC-Assessments ausgeschlossen werden. Das Ergebnis: Je größer die Gefahr und je aufwendiger ihre Abwehr, desto weniger wird sie öffentlich erwähnt.

Im Zusammenhang mit der friedlichen Nutzung der Atomenergie, von der wir hoffentlich im Jahr 2022 endgültig befreit sein werden, kennen wir noch den Begriff des Risikos bzw. des Restrisikos. Das Risiko ergibt sich als Produkt aus Schadenshöhe mal Eintrittswahrscheinlichkeit. Das sogenannte Restrisiko ist das Risiko, das dann noch übrig bleibt, nachdem alles Menschenmögliche zur Abwehr der bekannten Gefahren unternommen wurde.

In seinem Kalkar-Beschluss vom 8. August 1978 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Bevölkerung mit der Nutzung der Kernenergie ein Restrisiko als „sozialadäquate Last“ zu tragen habe, „wenn es nach dem Stand von Wissenschaft und Technik praktisch ausgeschlossen erscheint, dass solche Schadensereignisse eintreten werden.“

Eine ähnliche Erlaubnis für einen weiteren Einsatz der fossilen Energien durch das Bundesverfassungsgericht ist bei der oben erwähnten Verfassungsbeschwerde eher nicht zu erwarten, denn beim drohenden Klimakollaps sind die befürchteten Katastrophen nach dem Stand der Klimawissenschaft nicht „praktisch ausgeschlossen“, sondern – im Gegenteil - mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.

11. Letzte Chance: Rückabwicklung der Keeling-Kurve mit Solar- und Windenergie

So lange die CO2-Konzentration der Atmosphäre und die Konzentration weiterer Klimagase so ansteigen, wie Bild 1 zeigt, so lange wird die globale Erwärmung trotz aller Verharmlosungs-Beteuerungen der fossil-abhängigen IPCC-Mitgliedsländer weiter beschleunigt ansteigen.
Aufgabe der jetzt lebenden Menschheit ist es, mit allen erdenklichen Mitteln die Klimagas-Konzentrationen auf das vorindustrielle Maß zurück zu führen. Es geht immerhin um unser Überleben!

Bild 3 Notwendige Rückabwicklung der Keeling-Kurve

Rückabwicklung der Keeling-Kurve

12. Ein makabres Gedankenexperiment

Selbst wenn die Menschheit plötzlich verschwinden würde (ganz still - ohne Atomkrieg und ohne tödliche Seuche) und wenn es deshalb keine antropogenen Klimagas-Emissionen mehr geben würde, so würden die bereits begonnenen (nicht antropogenen) positiven Rückkopplungen dennoch die Klimagaskonzentrationen sowie die Globaltemperaturen immer weiter in die Höhe treiben.
So weit das Gedankenexperiment

Nun die Schlussfolgerungen:

  • Die Rückholung der Klimagase aus der Atmosphäre geschieht nicht von alleine! Sie benötigt aktive Anstrengungen der Menschheit und immense CO2-freie und radioaktiv-freie Energiemengen.
  • Diese Energiemengen können wegen der kurzen Planungs- und Bauzeit vorwiegend nur von Solar- und Windenergie-Anlagen geliefert werden.
  • Wir können nicht mehr hoffen, dass der fossil unterwanderte IPCC dazu einen Anstoß liefert.
  • Internationale Konferenzen versprechen keine Erfolge!
  • Die Führungseliten der einzelnen Nationen und die Klimaschutzorganisationen müssen selbst die Initiative ergreifen.
  • Wir brauchen nationale Erfolge!
  • Nichts ist international erfolgreicher als ein nationaler Erfolg!
  • Der Planet Erde - unsere Heimat - und Wohnstätte für alles höhere Leben ist somit auf nationale Initiativen angewiesen!
Liebe Leser, geben Sie den Link zu den o.a. Informationen im Bekanntenkreis und an geeignete Zeitschriften weiter:
Der Link lautet:   www.klima-for-future.de/ipcc-fossil-unterwandert.html

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Für Rückfragen: fabeck@klima-for-future.de