Wolf von Fabeck - aktualisiert 26.02.2021

Stiftung Klima- und Umweltschutz MV

Erdgas aus Russland statt heimische Solar- und Windenergie - Eine Katastrophe für den Klimaschutz


Karikatur von Gerhard Mester

In Klimafragen inkompetente Politiker werden
                                                      von der Gaslobby "beraten"

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat beschlossen, eine gemeinnützige Stiftung zu schaffen, deren Hauptzweck die Fertigstellung von Nord Stream 2 sein soll. Mecklenburg-Vorpommern soll sich mit 200.000 Euro Steuergeldern beteiligen, Gazprom wird mit dem hundertfachen Betrag beispringen und erhält einen dementsprechenden maßgeblichen Einfluss auf die Vorhaben der Stiftung.

Die Landtagsfraktionen von SPD, CDU und Linkspartei haben dem Projekt nach einer außergewöhnlich kurzen Bedenkzeit von knapp wenigen Stunden zugestimmt.
Nur die Grünen lehnten den Beschluss ab, sind aber im Landtag nicht vertreten.

Aus dem Sitzungsprotokoll und den Videoaufzeichnungen ergeben sich ermüdende Rangeleien um formale Fragen und gegenseitige Unterstellungen. Den beteiligten Politikern inklusive der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig fehlte offenbar samt und sonders der notwendige naturwissenschaftliche Hintergrund, um bis zu der eigentlichen Fragestellung vorzudringen.
Bekanntlich besteht Erdgas fast ausnahmslos aus Methan. Doch die Klimagefährdung durch Methan, das eine vielfach höhere Klimagaswirkung hat als CO2 kam mit keinem Wort zur Sprache.
Die Volksvertreter eines ganzen Bundeslandes haben sich von dem Geschwafel, es handele sich beim Ausbau der Erdgasversorgung um den Ausbau einer Übergangstechnologie, herumkriegen lassen.

Warum ist Nord Stream 2 keine "Übergangstechnologie"?

Übergangstechnologien sind technische Einrichtungen oder Verfahren, die man weiterhin nutzen kann, auch wenn ganze Verfahrenabläufe umgestellt werden. So lässt sich z.B. das Schienennetz der deutschen Bahn auch dann weiter nutzen, wenn die Bahn von Kohleantrieb auf Elektroantrieb mit Oberleitung umgerüstet wird.
Im Gegensatz dazu lassen sich die Gas-Pipelines unter Wasser und an Land nicht weiter nutzen, wenn die Energieversorgung auf Solar- und Windstrom mit elektrischen Zwischenspeichern umgestellt wird. Die Investitionen in die Pipelines sind deshalb Fehlinvestitionen. Und zusätzlich schädigen sie durch ihren hohen Methananteil noch das ohnehin gefährdete Klima.

Auch die Versorgung mit Flüssiggas (LNG) ist keine Übergangstechnik, denn Flüssiggas LNG ist verflüssigtes Erdgas!